
Wege durch die Sammlung
Glasmalerei
In der Leuchtkraft der Kirchenfenster wurde das Licht als symbolischer Ausdruck Gottes erfahrbar. Mal gleißend hell, mal schaurig trüb, entfalteten biblische Szenen oder Heiligenfiguren in den Fenstern eine eindrucksvolle Wirkung auf ihren Betrachter.
Über die Herstellung mittelalterlicher Glasmalerei geben Aufzeichnungen wie die des Mönches Theophilus Presbyter aus dem 12. Jahrhundert Auskunft. Die mit Metalloxyden gefärbten Glasscheiben wurden mosaikartig zusammengesetzt und mit Bleiruten verbunden. Für feine Binnenzeichnungen stand bis um 1300 nur das Schwarzlot zur Verfügung, später kamen die auf Klarglas aufgetragenen Farben Silbergelb und Eisenrot hinzu.
Im Zuge der Gotik vergrößerten sich die Fensterflächen enorm, wodurch die Glasmalerei gegenüber der Wandmalerei an Bedeutung gewann. Die Kölner Glasmalkunst stand im 13. und 14. Jahrhundert in voller Blüte – die Verglasung des Doms stellte eine Hauptaufgabe dar.
Im 16. Jahrhundert setzte mit den Grisaille-Kabinettscheiben zum Schmuck privater Wohnhäuser eine erneute Hochphase der Glasmalerei in Köln und den Niederlanden ein, ein besonders qualitätvolles Beispiel dafür ist die Scheibe mit der Allegorie von Gesetz und Gnade.