
Wege durch die Sammlung
Steinskulptur
Für die in der römischen Antike noch hochentwickelte Steinskulptur mangelte es im frühen Mittelalter an Aufgaben, weshalb auch die handwerklichen Fähigkeiten zeitweise verloren gingen. Erst in der Romanik des 11. und 12. Jahrhunderts kam es zu einer neuen Blüte dieser Technik in der Bauskulptur sowohl am Außenbau der Kirchen als auch bei der Ausstattung der Kircheninnenräume: für Portale, Kapitelle, Wandgliederungen, Chorschranken, Taufbecken, Sakramentshäuser und Grabdenkmäler wurden Skulpturen benötigt. Zunächst hatten diese überwiegend die Form von Reliefs, bei denen sich die Figuren vor einem flächigen Grund abheben. Auch die Steinskulptur der Gotik ist an die Architektur gebunden, doch lösen sich die Figuren nun zunehmend von der Fläche und stehen beispielsweise auf Konsolen vor Pfeilern oder in den Nischen von Portalen. In aller Regel war die Steinskulptur des Mittelalters farbig bemalt, wovon heute nur noch Spuren zeugen, wie am Tympanon aus St. Pantaleon oder dem Relief mit der Auferweckung des Lazarus.

Tympanon aus St. Pantaleon: Christus als Weltenrichter zwischen Maria und Johannes, St. Pantaleon und Erzbischof Bruno
Köln, um 1150-75