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Das Zeitalter der romanischen Kirchen in Köln
Die um 1050-1250 errichteten zwölf romanischen Kirchen bilden bis heute ein einzigartiges Ensemble. Zu diesen bedeutenden Zeugnissen des mittelalterlichen Kölns zählt auch die Cäcilienkirche, in der sich seit 1956 das Museum Schnütgen befindet. Der große, schlichte Raum dieses Sakralbaus ist dabei ein Ergebnis des Wiederaufbaus nach 1945. Einen Eindruck seiner mittelalterlichen farbigen Ausgestaltung vermitteln Überreste von Wandmalereien mit einem Zyklus der Kirchenpatronin und Darstellungen aus dem Leben Jesu. Die massigen Mauern der romanischen Bauwerke wurden zudem durch Bauskulptur akzentuiert. Zum Schmuck von Kirchen und Klosteranlagen zählten Kapitelle mit ineinander verschlungenem Rankenwerk und phantastischen Tiermischwesen, sowie Portalreliefs, wovon mit dem Tympanon von St. Cäcilien und jenem von St. Pantaleon zwei rare Kölner Beispiele erhalten sind. Die figürlichen Darstellungen, von zunehmend großformatigen Skulpturen in Stein und Holz bis hin zur Buchmalerei und filigranen Elfenbeinschnitzerei, zeichnen sich durch eine symmetrische Anordnung und Gestaltung aus. Schematisiert, linienhaft erscheint der Faltenwurf ihrer Gewandung, dabei mit Anklängen an die antik-römische Plastik. Starr erscheint ihr Blick, der mit ihrer verhaltenen Gestik einhergeht.

Tympanon aus St. Pantaleon: Christus als Weltenrichter zwischen Maria und Johannes, St. Pantaleon und Erzbischof Bruno
Köln, um 1150-75