Die Heiligen Drei Könige.
Mythos, Kunst und Kult

25. Oktober 2014 – 25. Januar 2015

Das Jahr 2014 stand in Köln ganz im Zeichen der Heiligen Drei Könige, deren Gebeine 1164 in die Domstadt gelangten. Ihre Reliquien haben Köln zu einer Pilgermetropole des Mittelalters gemacht, zusammen mit den Heiligen Ursula und Gereon sind sie die Stadtpatrone von Köln. Davon zeugen der Kölner Dom mit dem Dreikönigenschrein, das Kölner Stadtwappen mit den drei Kronen und viele Bildwerke in der ganzen Stadt.

Das Museum Schnütgen nahm dieses Jubiläum zum Anlass einer großen Sonderausstellung. In der Kunst spielen die Heiligen Drei Könige quer durch die Jahrhunderte eine zentrale Rolle, da die drei Weisen als Erste das Christuskind als Sohn Gottes erkannten. Die Ausstellung versammelte künstlerisch herausragende und in der Interpretation des Themas besonders interessante Elfenbeine, Skulpturen, Gemälde, Handschriften und Werke der Schatzkunst aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Italien und Spanien.

Das älteste Objekt in der Ausstellung war eine Grabplatte des 3. Jahrhunderts aus den Vatikanischen Museen, zu den jüngsten zählte eine neapolitanische Krippe des 18. Jahrhunderts mit etwa 300 Figuren aus dem Diözesanmuseum in Freising. Ob es sich um herausragende ottonische Buchmalereien des 10. und 11. Jahrhunderts aus den Bibliotheken in Bremen, Rom und Göttingen oder um die einzigartige Schrein-Madonna des New Yorker Metropolitan Museums aus dem 14. Jahrhundert handelte – nahezu jedes der ausgestellten Werke war schon für sich eine Reise nach Köln wert.

Die frühesten Reliefs und Objekte stehen in der Tradition antiker Herrscherdarstellungen. Doch bald gewinnt die Szene legendenhafte Züge. Die im Evangelium genannten weisen Männer werden zu Königen und auch Maria im Stall von Bethlehem verwandelt sich in eine Königin, die kostbar gekleidet auf einem Thron ihr göttliches Kind präsentiert.

Aus der Anbetung der Heiligen Drei Könige löst sich das Bild der thronenden Gottesmutter heraus. Als „Thron der Weisheit“ wird sie spätestens seit dem 10. Jahrhundert neben dem Kruzifix zum wichtigsten Kultbild im Kirchenraum. Besonders kostbare Skulpturen aus Holz und Elfenbein, aber auch die steinernen romanischen Chorschranken aus dem Rheinischen Landesmuseum in Bonn bildeten Höhepunkte in diesem Bereich der Ausstellung.

Die zentrale theologische Bedeutung der Anbetung der Heiligen Drei Könige spiegelt sich in Zusammenstellungen mit der Kreuzigung oder
dem Osterbild. Beide Themen fanden sich auf den Kunstwerken gegenübergestellt, ob auf einem Buchdeckel des 12. Jahrhunderts oder in Tafelgemälden aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Einige besonders kunstvolle Beispiele dafür waren in der Ausstellung zu bewundern.

Der Stern als kosmische Dimension durchzog leitmotivisch viele Bilddarstellungen, von der Mitra aus der Sainte-Chapelle in Paris, einer der vielen Leihgaben aus dem Musée de Cluny, bis zu einem zweiflügeligen Tafelbild aus dem Museo del Bargello in Florenz. Einen Höhepunkt erreicht die Vielfalt und Systematik der Darstellungen im Zeitalter der gotischen Kathedralen, was sich in der Ausstellung in einzigartigen Elfenbeinen und Skulpturen u.a. aus dem Musée du Louvre spiegelte.

Königlicher Reichtum, orientalischer Prunk und exotische Staffage dominieren besonders in den Gemälden des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts. Dazu gab es in der Ausstellung herausragende Beispiele aus den verschiedensten Regionen Europas. Einige kostbare und seltene Textilien und Goldschmiedearbeiten, u.a. aus dem Musée des Tissus in Lyon und aus dem Grünen Gewölbe in Dresden, ließen die auf den Bildern dargestellten Objekte dreidimensional erleben.

Natürlich wurde auch der speziellen Bedeutung der Könige für Köln Beachtung zuteil, etwa in den Figuren vom Hochaltar des Kölner Domes oder vom Dreikönigenpförtchen an St. Maria im Kapitol.

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog in einer deutschen und einer englischen Auflage erschienen. Beide Ausgaben sind im Museum vergriffen.

 

Sonderöffnungszeiten während der Ausstellung

Verlängerte Öffnungszeiten des Museum Schnütgen während der Laufzeit der Ausstellung:
Di bis So 10-19 Uhr
Do 10-20 Uhr

Sonderöffnungszeiten mit öffentlichen Kuratorenführungen

Zum Ende der großen Sonderausstellung wird das Museum Schnütgen am Samstagabend bis 22 Uhr geöffnet sein. Im Rahmen der Abendöffnung bieten die stellvertretende Direktorin und der Direktor eine Führung durch die Ausstellung an.
Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich.

Samstag, 24. Januar, 10-22 Uhr

19.00 Uhr
Kuratorenführung durch die Sonderausstellung,
Manuela Beer

20.30 Uhr
Kuratorenführung durch die Sonderausstellung,
Moritz Woelk

 

Eintrittspreise

Sonderausstellung inkl. Sammlung:
Einzelbesucher 10 €
Einzelbesucher ermäßigt 7 €
Gruppe (ab 10 Personen) pro Person 7 €
Kinder und Schüler frei

Kombiticket mit Rautenstrauch-Joest-Museum:
Einzelbesucher 13 €
Einzelbesucher ermäßigt 10 €

Kombiticket mit Domschatzkammer:
Einzelbesucher 12 €
Einzelbesucher ermäßigt 8 €

 

 

Führungen für Gruppen

Alle Gruppen, auch solche mit eigenem Führer, werden gebeten, sich über den Museumsdienst anzumelden. Bei Gruppen mit eigenem Führer wird eine Gebühr von 40 € für die Nutzung der Headsets erhoben, die bei einer Gruppengröße ab 10 Personen verpflichtend ist.

Gruppenführungen durch den Museumsdienst
max. 25 Personen
Dauer: 75 Minuten
115 € (inkl. Headsets), zuzüglich Gruppeneintritt (7 € pro Person)

Für Führungen am Wochenende und/oder für längere Führungen und/oder für fremdsprachige Führungen kommt ein Zuschlag von 10 € hinzu.

Buchen Sie hier eine individuelle Führung für Ihre Gruppe

Für weitere Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museumsdienstes unter Tel +49 (0) 221 221-26504 oder über service.museumsdienst@stadt-koeln.de zur Verfügung.

Führungen für Schulklassen

Für Schulkassen gibt es besondere Angebote auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Ausstellung.

Bitte melden Sie sich an über den Museumsdienst unter Tel +49 (0) 221 221-26504 oder über service.museumsdienst@stadt-koeln.de.

 

Vorträge und Veranstaltungen

Im Dreikönigsjahr 2014 fanden in Köln zahlreiche Veranstaltungen und Vorträge zum Thema der Heiligen Drei Könige statt.

Besonders hinweisen möchten wir auf die Ausstellung „Caspar, Melchior, Balthasar – 850 Jahre Verehrung der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom“ (19. Juli 2014 – 25. Januar 2015) vom Metropolitankapitel der Hohen Domkirche Köln – Domschatzkammer – Dombauhütte – Dombauarchiv. Während der gemeinsamen Laufzeit der Ausstellungen in Dom und Museum Schnütgen bestand die Möglichkeit, ein Kombiticket zum Preis von 12 €, ermäßigt 8 € zu erwerben.

Zwei Cäcilienkonzerte während der Laufzeit der Ausstellung, am 12. November und am 10. Dezember, jeweils um 20 Uhr waren dem Thema gewidmet. Die Konzertreihe war eine Kooperation des Museum Schnütgen mit dem ZAMUS, der Kunststiftung NRW und dem Freundeskreis Museum Schnütgen.

Das Domforum bot in der Regel montags um 17 Uhr ein umfangreiches Vortragsprogramm. Ebenfalls wiesen wir auf die Vorträge der Karl-Rahner-Akademie hin.

 

Die Sonderausstellung wird unterstützt von:

Sal. Oppenheim-Stiftung