Alexander Schnütgen –
Sammler aus Leidenschaft
Am 22. Februar 1843 wird Alexander Schnütgen in Steele an der Ruhr geboren. Nach seinem Studium der Theologie an der Akademie in Münster, an den Universitäten Tübingen und Löwen sowie an den Seminaren in Köln und Mainz von 1860 bis 1864 tritt er 1865 in das Erzbischöfliche Priesterseminar in Köln ein.
Im folgenden Jahr wird er am 7. April von Weihbischof Baudri zum Priester geweiht. Kurz darauf erfolgt seine Ernennung zum Domvikar und Pfarrkaplan der Dompfarrei. Allmählich kristallisiert sich auch die Sammelleidenschaft von Alexander Schnütgen heraus. 1867 wird die Kunstsammlung von Johann Anton Ramboux (1790-1866) bei Heberle in Köln versteigert, wo Schnütgen einige Tafelbilder für seine Privatsammlung erwirbt.
1875 wird Alexander Schnütgen in den Vorstand des 1853 gegründeten Diözesanmuseums berufen. Im folgenden Jahr schlägt er dem Museumsvorstand eine Neuordnung der Sammlung und eine Ausstellung mittelalterlicher Kunst vor. 1887 wird er durch Kaiser Wilhelm I. (1797-1888) zum Domkapitular ernannt.
In das Jahr 1888 fällt die Gründung der Zeitschrift für Christliche Kunst, als deren Herausgeber Schnütgen lebenslang fungiert. 1891 bis 1896 und 1900 bis 1905 bekleidet er das Amt des Präsidenten des „Christlichen Kunstvereins für das Erzbistum Köln" und das des Vorsitzenden des Museumsvorstandes des Erzbischöflichen Diözesanmuseums.
1896 wird Alexander Schnütgen in die „Beratende Kommission für kirchliche Kunst in der Erzdiözese Köln“ berufen, 1899 wird er Vorsitzender der großen Düsseldorfer „Kunsthistorischen Kunstausstellung“ von 1902, auf der er dann mit 546 eigenen Leihgaben vertreten ist. 1905 übernimmt er das Amt des Vorsitzenden des Vorbereitungskomitees für die „Handwerkerausstellung“ in Köln.
Alexander Schnütgens schier überbordende Schaffenskraft und sein Engagement für die Kunst fanden darüber hinaus ihren Niederschlag in der Zugehörigkeit zum Denkmalrat und zur Kommission für die Denkmälerstatistik der Rheinprovinz, in seiner Arbeit im Vorstand des Historischen Vereins für den Niederrhein sowie in zahlreichen Ehrenmitgliedschaften an diversen wissenschaftlichen Instituten des In- und Auslandes. Die Universitäten Münster und Löwen verliehen Alexander Schnütgen die Ehrendoktorwürde, in Bonn wurde er zum Honorarprofessor ernannt.
Am 24. November 1918 stirbt Alexander Schnütgen auf seinem Alterswohnsitz Listernohl im Sauerland. Er wird auf einer schon zu Lebzeiten errichteten Grabkapelle auf dem dortigen Friedhof bestattet.