Joseph Beuys und das Mittelalter
24. Januar – 19. Mai 1997
Die Ausstellung im Schnütgen-Museum eröffnete am elften Jahrestag des Todes von Joseph Beuys. Dessen radikale Kunstauffassung forderte die Museumsbesucher heraus, die Werke des einflussreichen Künstlers inmitten der Schausammlung des Schnütgen-Museums erleben konnten. Weil Beuys Beteiligung und veränderndes Handeln als den Inhalt von Kunst verstand, bleibt sein Credo „Jeder Mensch ist ein Künstler“ als konkreter Anspruch an das Individuum bestehen, „in seiner Sphäre den Weltinhalt (zu) gestalten“.
Substanz, Wort und Zeichen sind die konstituierenden Elemente der Zeichnungen, Skulpturen, Objekte und Aktionen, die Joseph Beuys hinterlassen hat. Diese Elemente bilden ebenfalls den Geist und die Materie der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kunstwerke im Schnütgen-Museum, der ´Fragmente, die nicht verderben und verloren gehen sollen´, und die von Alexander Schnütgens Nachfolgern gesammelt und bewahrt wurden und werden.